Nachtigall, ick hör‘ dir trapsen…
Nachtigall, ick hör dir trapsen, das ferrarirote Wohnzimer rollt bald in Shanghai ein und es ist daher Zeit für diesen Beitrag.
Zunächst einmal möchte ich all meinen Mitreisenden höchstes Lob aussprechen für ihre Beiträge im Blog. Dem ist nichts hinzuzufügen, nur eben mein eigener „Traum der Nachtigall“.
Mein Koffer für die Reise war im letzten Augenblick deutlich schwerer geworden, als ich ihn noch am 13. April gepackt hatte. Wäre es nur nach China gegangen, so wäre ich mit ca. 13 Kilo aufgebrochen.
So las ich jedoch (allerdings nicht in den Unterlagen von Avanti), dass für die moslemischen Länder (also alle außer Italien und Griechenland) Langärmeliges und insbesondere für den Iran Schickes und Modernes unbedingt von Nöten sei, ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Temperaturen, die man während des Reiseverlaufes zwischen Freiburg und Almaty im April und Mai auf verschiedenen Niveaus über dem Meeresspiegel zu gewärtigen habe. Also rüstete ich am Vorabend der Abreise noch um sage und schreibe gute sieben Kilo auf und hatte damit schon bei Abreise mein Flugrückreisegepäckgewicht erreicht. Zumindest rein rechnerisch verbot sich damit der Kauf von Mitbringseln.
Ein unmögliches Unterfangen !
Bis Isfahan siegte die Kaufverweigerung über die Kauflust, aber dann dort im Basar fing es mit einer wunderschönen blau bedruckten Tischdecke an. War es Zufall oder eine Vorsehung? Am Morgen nach dem Kauf begrüßte mich Ina Jander besonders aufmerksam und freundlich zum Frühstück und fragte, wie ich geschlafen hätte. Schon die ganze Reise hatte ich davon geträumt, alles Verzichtbare nicht von Almaty ( Ort meines Abfluges am 23. Mai) aus mit nach Deutschland zurückzutransportieren, sondern bis zur Rückkunft des Busses am 23. Juli im voluminösen Bauch desselben zu belassen, was jedoch leider schon auf dem europäischen Teil der Route von Hans-Peter für alle durchs Mikrofon abgelehnt worden war. Obwohl ich diese Ablehnung vom Scheff akzkeptiert hatte und auch nachvollziehen konnte, saß mir in diesem Augenblick der Schalk im Nacken und daher beantwortete ich Inas Frage folgendermaßen: „Ich hatte einen wunderbaren Traum. Frau Jander erschien mir und rief mir liebevoll zu, ich dürfe ein Täschchen packen und darin alles verstauen, was ich zwischen dem 23. Mai und dem 23. Juli nicht bräuchte.“ Dabei schaute ich sie mit den schmachtendsten Augen an, derer ich fähig bin. Ihre Nichtreaktion ließ mich innerlich erschauern.
Da man bei Nichtreaktion jedoch nicht sicher sein kann, ob das Gegenüber einen überhaupt gehört hat, fragte ich untertänigst nach, was von ihr huldvoll mit „Ick hab die Nachtigall schon mit Skistiefeln trapsen hören.“ beantwortet wurde. Welch niederschmetternd abschlägiger Bescheid für eine von ihrem schweren Gepäck geplagte Nachtigall! Da die Nachtigall jedoch Gefallen an dem Tanz (und weiterer Bewegung) mit den Skistiefeln gefunden hatte, legte sie nun nach jedem neuerlichen Kauf eine neue flotte Sohle aufs Kommunikationsparkett mit Ina Jander. Erfolglos - bis fast zuletzt. Erst in Bishkek, kurz vor Abflug der Nachtigall, bot sie an, die erwähnte Tischdecke in ihr eigenes Gepäck einzuarbeiten. Zu spät. Die Nachtigall hatte durch Klimmzüge mit den Skistiefeln an ihren Füßen ihre Oberkörpermuskulatur so gestärkt, dass sie ihren eigenen Koffer problemlos nach Hause transportieren konnte.
Und da liegt die Tischdecke nun und schaut wunderschön aus.
Und die Nachtigall zwitschert ein Hohelied auf Ina Jander, Hans-Peter Christoph, Stefan Reif, Wolfram Goslich und Toli Reklin für deren Begleitung, Lenkung und Beruhigung bei ihrer Erkundung der Lüfte und des Bodens zwischen Freiburg und Almaty.
Magdalena Heuer-Lenarz
Juni 22nd, 2010
22.06.2010
Ein herzliches Dankeschön für die wunderbaren Berichte und Photos!
Viele liebe Grüße an das gesamte Avanti-Team und alle Reisenden.
Und heute ganz besonders an Hans-Jürgen Ocker:
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG!!!
生日快乐! [生日快樂!] Shēngrì kuàilè !!!
Alle lieben und guten Wünsche für Dein neues Lebensjahr, besonders viel Gesundheit und Glück! Hoffentlich wird heute auch gebührend gefeiert! 🙂
Weiterhin allen eine gute Reise und Heimreise
wünscht Christine Reber aus Stuttgart.